Generationendialog

Generationenübergreifende Gespräche finden immer seltener statt. Ältere Menschen beschweren sich über Rücksichtslosigkeit, fehlende Ernsthaftigkeit junger Menschen und ihre unverständliche Sprache. Jüngere finden ältere Leute langweilig und uncool.

Im Kontakt von Jung und Alt fehlen häufig Offenheit und gegenseitiges Interesse. Dass eine Kommunikation zwischen den Generationen funktionieren kann, zeigt das Projekt Generationendialog.

Kommunikation zwischen den Generationen ist möglich

Im Schuljahr 2004/05 hat es in einer 7. Klasse der 46. Mittelschule angefangen und ist nun schon 15 Jahre lang praktisch durchgeführt worden – an 22 Schulen: das Projekt "Generationendialog". Aktuell sind sieben Schulen mit dabei.

Das Projekt findet innerschulisch meist im Rahmen des Ethikunterrichts statt. Es ermöglicht den Austausch zwischen Schülern und Senioren und wird moderiert von zwei Ehrenamtlichen (oft Studierende). Gemeinsam wird nach Themen gesucht, etwa Erste Liebe heute und damals. Da geht es um Aufklärung, Gefühle, Einstellung der Eltern. Und immer wieder Krieg und Frieden – in einer Stadt wie Dresden mit den traumatischen Erfahrungen des Bombenangriffs am 13. Februar 1945 nicht verwunderlich. Die Erzählungen aus der Ich-Perspektive der Älteren und ihre mitgebrachte Materialien (Fotos, alte Schulbücher) hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck bei den Schülern – eine ganz andere Dimension von Geschichtsunterricht.

Was passiert: Eine Kommunikationsebene zwischen den Generationen baut sich auf, Vorurteile schwinden – erste Schritte eines echten Dialogs. Die Schüler erlernen zusätzlich eine verbesserte Gesprächsführung, entwickeln Empathie, gegenseitige Wertschätzung entsteht: wichtige Fähigkeiten in einer Zeit der Sprachlosigkeit und Intoleranz gegenüber Mitmenschen, die anders und fremd sind.

Die Senioren erfahren viel über die ihnen oft sehr fremden Gefühle und Zwänge der heutigen Jugendlichen. Die Wahrnehmung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den verschiedenen Jahrgängen und den Geschlechtern werden als Bereicherung begriffen und führen dazu, Klischees zu hinterfragen.

Die hauptamtliche Koordination ist seit Projektbeginn in den Räumen der Stiftung beheimatet. Über 4.000 Schüler haben an den Generationendialogen teilgenommen und 441 Senioren haben ihre Zeit in 282 Gesprächsrunden und Projekttagen zur Verfügung gestellt. Die Bürgerstiftung fördert seit 2004 das hauptamtliche Personalgerüst für das Projekt – erst aus Mitteln der Stiftung, seit 2009 aus den Mitteln der Barbara und Claus Heyde-Stiftung. 

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